Montag, den 25. März 2013
Vorschläge der NACHBARN an den einzigen ENTERTAINER in ihrer Straße …
Also ich will nichts sagen … also ich meine, wenn Sie schon mal SCHNEE FEGEN, dann bitte auch rechts und links von Ihrem Tor, weil ich ja ganz früh los muss und nachmittags, wenn ich zurück komme, dann liegt der Schnee meterhoch vor meinem Eingang.
Sie haben schließlich den ganzen Tag Zeit, das wäre nur eine Geste guter Nachbarschaft … denn wenn Sie schon mal arbeiten, passiert das ja wohl nur gelegentlich abends. Da ergibt sich die Frage, was Sie denn den ganzen Tag über so treiben, entschuldigen Sie … aber das muss auch mal gesagt werden, ich bin ein ehrlicher Mensch, Ihre kleinen Scherze und Gesänge vorzubereiten kann ja wohl nicht zwölf Stunden in Anspruch nehmen, nichts für ungut.
Nein, ich habe Sie nie live auf der Bühne gesehen, abends brauche ich Entspannung, kein kritisches Rumgemeckere, keine sozialkritischen Chansons. Ja Comedy, warum nicht? Da sind Sie bloß neidisch, das ist nicht nur Witzereißen wie Atze Schröder oder Mario Barth, das ist auch sehr intelligent wie Marcus Mittermaier oder sogar dieser Türke Mezut Özil Kanar.
Tja, live schaue ich mir die auch nicht an, die laufen ja jeden Abend im Fernsehen bei Pro und Contra acht, oder? TIERE schon, warum nicht, aber SA-TIERE, da weiß ich nicht recht was das sein soll. War’n kleiner Scherz, ich bin halt ein lustiges Haus, ich sollte Kabarett machen! Wissen Sie, in dieser Zeit, wo so viel passiert, da liegen die Themen doch geradezu auf der Strasse … da würde ich geile Sachen raushauen, sagt man doch so, oder?
Also Zypern raus aus Europa, Griechenland auch, Rumänen und Bulgaren die Einreise verweigern, Roma und Sinti nur in Sammellagern, Philipp Rösler hat was mit Angela Merkel, warum denn nicht? Oscar Lafontaine und Sarah Wagenknecht im Bett bei einer Diskussion über marxistischen Sex, ein Boxkampf Obama gegen Netanjahu, wo wir alle auf den Neger oder den Juden setzen können. Traurige Wahl eigentlich, aber doch irgendwie pädagogisch, gell?
Daraus könnte man auch ein Computerspiel kreieren. Ein bisschen Farbe, ein bisschen Witz in den grauen Alltag…, die Gehälter, die Boni der Manager und Banker, na und, unter zehn Millionen kriegt man doch keinen guten Mann. Und dem armen Hartmut Mehdorn nach Deutsche Bahn und Air Berlin eine dritte Chance! Flughafen ganz abbauen und einen Vergnügungspark daraus machen wie Tempelhof. Ich wohne im Norden und Tegel reicht mir, die Geräusche mag ich, ein herrliches Metropolengefühl auch noch nachts, warum denn nicht?
Neukölln als … naja Ghetto hat so einen Beigeschmack, ich weiß nicht… und Juden gibt es ja da kaum noch, aber wir brauchen eine kleine Mauer nach Norden, Osten und Westen, dahinter ausschließlich Türken, Araber und Asoziale, latent Obdachlose, Grenzziehung, einem besonderen Pass und bewachten Grenzen, mit Kontrollen, auch in der U‑Bahn, wenn die Brüder mal in die Stadt EINSICKERN, ja eine ganz klare HOMETOWN, das wäre eine Lösung, da könnte auch der Buschkowsky mit leben und wir hätten viel mehr Ruhe …, sehen Sie diese Menschen, also Menschen sind es ja schon irgendwie, also die wollen sich ja gar nicht richtig integrieren, die fühlen sich am wohlsten unter ihresgleichen so wie wir uns ja auch.
Eventuell könnte man eine U‑Bahnlinie von NEUKÖLLN nach WEDDING offenhalten, damit die rückständigen Türken aus dem Süden ihre arrivierten nördlichen Vettern mal besuchen und beneiden dürfen. Das wäre auch sehr pädagogisch… der WEDDING als fortschrittlicher, fast schon menschlicher Bezirk gegenüber den PENNERN in NEUKÖLLN.
Aber an solche Probleme denken Sie gar nicht, gell? Sie machen nur Ihr, wie soll ich sagen WAHLKAMPFKABARETT. Schönen Tag noch und fegen Sie in Zukunft auch ein bisschen Schnee vor meinem Tor. Das wäre nett!