Freitag, den 17. Januar 2014
MEHR RESPEKT FÜR GERMANIEN! (Neujahrsansprache des Obersten von Prittwitz-Grollkopf in Kundus anläßlich des Besuchs der frisch gebackenen Verteidigungsministerin!)
Sehr geehrte Frau von der Leyen, geschätzte Zivilisten, liebe Kameraden!
Also, ich hab’ in Afghanistan gedient und bereits im Kosovo, ich war richtig im Schlamassel und deswegen habe ich Schwierigkeiten, mich in einer fröhlichen, unbedarften Runde von multitendenziellen Zivilisten, Sozialdemokraten, grünen Pädophilen und Schwulen etwa zu outen.
Schon vor unbedarft Liberalen fällt mir das schwer. Das sage ich ganz ehrlich. Bei Damen läuft das glücklicherweise anders, da bemerkt man verstohlene, ja leicht lüsterne Bewunderung, auch wenn die Mädels sich zunächst sehr frauenbewegt geben und ihre ganz natürliche Neigung zum Militär erstmal hübsch verbergen, weibliche Koketterie, und das soll ja auch so sein!
Jedenfalls bin ich sehr stolz, Oberst der Bundeswehr zu sein. Das zu betonen, sei mir gegönnt. Unser charmanter neuer Oberbefehlshaber wird mich da verstehen, da bin ich ganz sicher! Eigentlich schön unser Prestige in der Welt. Sogar die Franzosen bewundern unsere Wirtschaft, finden Mutti Merkel Klasse, unsere Waffenexporte flutschen, dass es eine Freude ist!
Aber gebt es endlich zu, Freunde: Es fehlt das Zackige, das Entschlossene, das wahrhaft couragierte Auftreten. Ich sprech’s mal aus, weil ich halt ein unverbogener Mensch bin. Verzeihen Sie, gnädige Frau, aber das KRIEGERISCHE TUT UNS EIN BISSCHEN NOT! Es fehlt das im guten Sinne PREUSSISCHE, jawohl! Mit Gelaber über Multi-Kulti, Integration, Dialog mit den Muslimen, Homo-Ehe, Transgenderscheiße, political correctness, verlieren wir jeden Tag etwas von dem Respekt, den wir früher universal genossen.
Jetzt schiebt mir bloß keine rechten oder gar Nazitendenzen unter! Keine Spur davon! Denn uns imponieren auch die Juden: wir kennen Einstein, selbst Marx, meinetwegen Bob Dylan, dessen Lieder ich hier sogar als Anfänger bei der Bundeswehr intonierte. Uns imponiert schon das zackige, israelische Militärverhalten. Da kommt man ja ins Träumen! Wir sind keine Antisemiten wie die Nazis, echt idiotisch, dass diese Penner damals jenes superbegabte Volk tatsächlich ausrotten wollten.
Ich hab‘ nen Ödipuskomplex, ich liebe meine Mama, sie lebt mit meiner Familie, sie ist immer da. Und das ist gut so, das verdanke ich dem Juden Freud, nein, die Itzigs haben einen so hervorragenden Beitrag zur Deutschen Kultur geleistet, da sollten wir ewig dankbar sein! Kinder, mit denen hätten wir doch auch die Atombombe gehabt und den Krieg gewonnen.
Mittlerweile aber hält man uns für Weicheier, ich sag’s einfach mal so! Wissen Sie, verehrte Frau Oberbefehlshaberin: Wenn Sie sechzig Jahre und länger nirgends mehr einmarschiert sind, dann nimmt man Sie nicht mehr voll als Nation! „Ab Fünf Uhr fünfundvierzig wird zurückgeschossen“, richtig verstanden und im richtigen Moment, aber hallo, ein echter Lockruf kann das sein.
Also vor dem großen Abschied noch mal hart in Kundus einrücken, ein paar Mädchenschulen sichern mit schönen Handy-Fotos! — ein Taliban-Ausbildungslager wegbombardieren, notfalls mit Assistenz durch eine wirksame amerikanische Drohne, später mal die französischen Waffenfreunde in Mali oder Zentralafrika besuchen, die Typen auf Vordermann bringen, Ordnung wiederherstellen, kurz in Libyen landen und den Pennern die Waffen wegnehmen, ich bitte Sie: Das sind alles vielversprechende Anfänge! Und kaum besonders gefährlich!
LASST UNS ÜBEN UND WIEDER IRGENDWO EINMARSCHIEREN! DAS BRINGT RESPEKT UND PRESTIGE!
Müssen ja nicht mehr die europäischen Nachbarländer sein wie früher!
RA RA RA GERMANIA! VIVAT, VIVAT URSULA!