MEHR RESPEKT FÜR GERMANIEN! (Neujahrsansprache des Obersten von Prittwitz-Grollkopf in Kundus anläßlich des Besuchs der frisch gebackenen Verteidigungsministerin!)

Sehr geehr­te Frau von der Ley­en, geschätz­te Zivi­lis­ten, lie­be Kameraden!

Also, ich hab’ in Afgha­ni­stan gedient und bereits im Koso­vo, ich war rich­tig im Schla­mas­sel und des­we­gen habe ich Schwie­rig­kei­ten, mich in einer fröh­li­chen, unbe­darf­ten Run­de von mul­ti­ten­den­zi­el­len Zivi­lis­ten, Sozi­al­de­mo­kra­ten, grü­nen Pädo­phi­len und Schwu­len etwa zu outen.

Schon vor unbe­darft Libe­ra­len fällt mir das schwer. Das sage ich ganz ehr­lich. Bei Damen läuft das glück­li­cher­wei­se anders, da bemerkt man ver­stoh­le­ne, ja leicht lüs­ter­ne Bewun­de­rung, auch wenn die Mädels sich zunächst sehr frau­en­be­wegt geben und ihre ganz natür­li­che Nei­gung zum Mili­tär erst­mal hübsch ver­ber­gen, weib­li­che Koket­te­rie, und das soll ja auch so sein!

Jeden­falls bin ich sehr stolz, Oberst der Bun­des­wehr zu sein. Das zu beto­nen, sei mir gegönnt. Unser char­man­ter neu­er Ober­be­fehls­ha­ber wird mich da ver­ste­hen, da bin ich ganz sicher! Eigent­lich schön unser Pres­ti­ge in der Welt. Sogar die Fran­zo­sen bewun­dern unse­re Wirt­schaft, fin­den Mut­ti Mer­kel Klas­se, unse­re Waf­fen­ex­por­te flut­schen, dass es eine Freu­de ist!

Aber gebt es end­lich zu, Freun­de: Es fehlt das Zacki­ge, das Ent­schlos­se­ne, das wahr­haft cou­ra­gier­te Auf­tre­ten. Ich sprech’s mal aus, weil ich halt ein unver­bo­ge­ner Mensch bin. Ver­zei­hen Sie, gnä­di­ge Frau, aber das KRIEGERISCHE TUT UNS EIN BISSCHEN NOT! Es fehlt das im guten Sin­ne PREUSSISCHE, jawohl! Mit Gela­ber über Mul­ti-Kul­ti, Inte­gra­ti­on, Dia­log mit den Mus­li­men, Homo-Ehe, Trans­gen­der­schei­ße, poli­ti­cal cor­rect­ness, ver­lie­ren wir jeden Tag etwas von dem Respekt, den wir frü­her uni­ver­sal genossen.

Jetzt schiebt mir bloß kei­ne rech­ten oder gar Nazi­ten­den­zen unter! Kei­ne Spur davon! Denn uns impo­nie­ren auch die Juden: wir ken­nen Ein­stein, selbst Marx, mei­net­we­gen Bob Dylan, des­sen Lie­der ich hier sogar als Anfän­ger bei der Bun­des­wehr into­nier­te. Uns impo­niert schon das zacki­ge, israe­li­sche Mili­tär­ver­hal­ten. Da kommt man ja ins Träu­men! Wir sind kei­ne Anti­se­mi­ten wie die Nazis, echt idio­tisch, dass die­se Pen­ner damals jenes super­be­gab­te Volk tat­säch­lich aus­rot­ten wollten.

Ich hab‘ nen Ödi­pus­kom­plex, ich lie­be mei­ne Mama, sie lebt mit mei­ner Fami­lie, sie ist immer da. Und das ist gut so, das ver­dan­ke ich dem Juden Freud, nein, die Itzigs haben einen so her­vor­ra­gen­den Bei­trag zur Deut­schen Kul­tur geleis­tet, da soll­ten wir ewig dank­bar sein! Kin­der, mit denen hät­ten wir doch auch die Atom­bom­be gehabt und den Krieg gewonnen.

Mitt­ler­wei­le aber hält man uns für Weich­ei­er, ich sag’s ein­fach mal so! Wis­sen Sie, ver­ehr­te Frau Ober­be­fehls­ha­be­rin: Wenn Sie sech­zig Jah­re und län­ger nir­gends mehr ein­mar­schiert sind, dann nimmt man Sie nicht mehr voll als Nati­on! „Ab Fünf Uhr fünf­und­vier­zig wird zurück­ge­schos­sen“, rich­tig ver­stan­den und im rich­ti­gen Moment, aber hal­lo, ein ech­ter Lock­ruf kann das sein.

Also vor dem gro­ßen Abschied noch mal hart in Kun­dus ein­rü­cken, ein paar Mäd­chen­schu­len sichern mit schö­nen Han­dy-Fotos! — ein Tali­ban-Aus­bil­dungs­la­ger weg­bom­bar­die­ren, not­falls mit Assis­tenz durch eine wirk­sa­me ame­ri­ka­ni­sche Droh­ne, spä­ter mal die fran­zö­si­schen Waf­fen­freun­de in Mali oder Zen­tral­afri­ka besu­chen, die Typen auf Vor­der­mann brin­gen, Ord­nung wie­der­her­stel­len, kurz in Liby­en lan­den und den Pen­nern die Waf­fen weg­neh­men, ich bit­te Sie: Das sind alles viel­ver­spre­chen­de Anfän­ge! Und kaum beson­ders gefährlich! 

LASST UNS ÜBEN UND WIEDER IRGENDWO EINMARSCHIEREN! DAS BRINGT RESPEKT UND PRESTIGE!
Müs­sen ja nicht mehr die euro­päi­schen Nach­bar­län­der sein wie früher!
RA RA RA GERMANIA! VIVAT, VIVAT URSULA!

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